Stundenlang schnibbeln und brutzeln, gemütlich mit der Familie am Tisch sitzen oder mit Freunden am Tresen ein Glas Wein genießen … Für viele ist die Küche das Zentrum des Hauses, wo alle gern zusammenkommen. Umso wichtiger ist ihr Herzstück – die Einbauküche. Wer sich eine neue zulegen will, hat die Qual der Wahl. Küchenzeile oder L-Form? Rustikaler Landhausstil oder moderner City-Chic? Backofen auf Griffhöhe oder klassisch auf dem Boden stehend? Elektro-, Gas- oder Induktionskochfeld? Die Auswahl ist riesig und will gut überlegt sein, schließlich gehört die Einbauküche zu den größeren Investitionen in den eigenen vier Wänden und bleibt locker zehn oder sogar zwanzig Jahre in Benutzung. Unpraktische Details oder zu empfindliche Fronten werden da schnell zum Ärgernis. Mit unseren Tipps sind Sie für den Küchenkauf bestens gerüstet.
Der richtige Standort
Die räumlichen Gegebenheiten sind die Basis jeder Küchenplanung. Auf zehn Quadratmetern lässt sich nun mal in der Regel keine freistehende Kochinsel integrieren und ein schmaler Raum verträgt keine Ecklösung. Kompetente Beratung bei der Form Ihrer Wunschküche bietet ein Küchenfachverkäufer. Bringen Sie zum Erstgespräch einen Grundriss des Raumes mit, auf dem alle Maße, Anschlüsse und Steckdosen verzeichnet sind. Eine Stolperfalle sind beispielsweise Neuinstallationen von Wasser- oder Stromanschlüssen. Die werden nötig, wenn Spülbecken oder Kochstelle nicht mit den tatsächlichen Gegebenheiten in der Küche übereinstimmen. Achten Sie außerdem auf die Platzierung von Backofen und Kühlschrank. Stehen beide unmittelbar nebeneinander, treibt dies die Energiekosten unnötig in die Höhe.
Die neuen A-Klassen
Die Einteilung der verschiedenen Klassen wird sich ab März 2021 wieder auf die Abstufungen A bis G beschränken.
A+, A++ und A+++ wird bei den Gerätegruppen der Kühlschränke, Waschmaschinen, Waschtrockner und Geschirrspüler
entfallen. Stattdessen werden die Klassen in die neue Skala überführt, die gemäß den politischen Vorgaben für
mehr Energieeffizienz über noch feinere Abstufungen verfügt. So gehen bspw. Kühlschränke mit der heutigen
Effizienzklasse A+++ vereinfacht dargestellt in die Klassen A bis D eingeordnet, während Produkte mit der
Energieeffizienzklasse A++ in die Klasse E oder F übertragen würden. Die Parameter, die durch das Energielabel
gezeigt werden, bleiben weitestgehend die Gleichen, wobei etwa bei Waschmaschinen nicht mehr der
Energieverbrauch pro Jahr, sondern für 100 Waschgänge angegeben wird. Darüber hinaus wird die durchschnittl.
Laufzeit eines Standardprogrammes auf dem Energielabel angegeben. Neu ist die Abgabe der Geräuschbelastung,
die in 4 unterschiedliche Klassen unterteilt wird sowie ein interner QR- Code, der auf den Eintrag in der
Produktdatenbank der EU mit zusätzlichen Informationen enthalten- verweist.
Die Energieeffizienz von Kühlgeräten wird bei einer Umgebungstemperatur von 16°Grad und 32°Grad gemessen.
Bei Geschirrspülern wird die Beladung erhöht, indem etwa auch Kaffeetassen, um Kaffeebecher und Suppenteller
um Dessertschalen ergänzt werden. Zudem enthält das Energielabel nun etwa eine Angabe über den
durchschnittlichen Lautstärkepegel des Geschirrspülers während des Betriebs.
Das richtige Kochfeld finden
Wer sich zwischen einem Gas-, Elektro- oder Induktionsherd entscheiden muss, sollte zunächst seine Kochgewohnheiten analysieren. Wer gerne und häufig am Herd steht, schwört möglicherweise auf Gas, da Töpfe und Pfannen so schnell auf Temperatur kommen und beim Abschalten die Wärme schnell verschwindet. Eine Alternative sind Induktionskochfelder. Weil sich die Wärme ausschließlich auf den Topfboden konzentriert, entscheiden sich gerade Familien mit kleinen Kindern für diese Art des Kochens. Beim Backofen haben sich Modelle bewährt, die in Griffhöhe eingebaut sind. Sie haben den Vorteil, dass lästiges Bücken entfällt und der Kuchen oder Braten immer im Blick sind.
Koch- und Arbeitsinseln
Kochblock und Tresen sind beliebte Gestaltungselemente offener Küchen, denn sie übernehmen die Raumteilerfunktion zwischen Koch- und Wohnbereich gleich mit. Im Idealfall sind Inseln so platziert und ausgestattet, dass von zwei Seiten gekocht werden kann. Eine Alternative sind Arbeitsblöcke, die zwar keine Geräte enthalten, aber zusätzliche Arbeitsfläche und Stauraum bieten. Da Installation der Anschlüsse entfallen, sind sie weniger aufwändig und günstiger zu realisieren. Eine „Halbinsel“ oder ein Tresen sind top, wenn wenig Platz zur Verfügung steht.
Kurze Wege
Die Anordnung von Herdplatten, Ofen, Kühlschrank, Spüle und Arbeitsfläche wählen Sie am besten nach Ihrer eigenen Arbeitsweise in der Küche. Bewährt hat sich folgende Reihenfolge: Kühlschrank, Spüle, wo Gemüse und Fleisch gewaschen und geputzt wird, großzügige Arbeitsfläche und danach Herdplatten und Backofen. Dadurch entsteht ein harmonischer Arbeitsablauf und Sie sparen sich unnütze Wege. Für große Küchen bieten sich Insellösungen an, die zum Beispiel als Koch-, Spül- oder Vorbereitungszentrum dienen.
Stichwort: Ergonomie
Wer mit Rückenproblemen zu kämpfen hat, braucht nicht nur am Arbeitsplatz ergonomische Möbel, sondern auch in der Küche. Wichtig ist die optimale Arbeitsplattenhöhe. Eine Küche mit hohem Sockel entlastet Wirbelsäule, denn Sie stehen automatisch aufrecht und Ihre Arme haben den optimalen rechten Winkel um beispielsweise Gemüse zu schneiden. Bei Kochen wiederum empfiehlt sich ein abgesenktes Kochfeld, um eine optimale Armhaltung zu erreichen. Unser Tipp: Lassen Sie die für Sie optimale Arbeitshöhe am besten von einem „Ergonometer“ in unserer Küchenabteilung ermitteln. Entscheidend ist nicht allein die Körperlänge, sondern die Höhe des rechtangewinkelten Ellenbogens.